Die Antwortzeit eines Webservers beeinflusst die Seitenladezeit und ist abhängig von der genutzten Netzverbindung, der Latenz und der zur Verfügung stehenden Bandbreite auf der Seite des Nutzers. Diese Faktoren sind bedingt durch den Standort des Nutzers und lassen sich nicht beeinflussen. Wird eine Webseite, die auf einem Webserver in Europa gehosted wird, aus den USA abgerufen, dann ist die Ladezeit aufgrund der Distanz schlechter als bei einem Abruf innerhalb Europas [Ber15]. Eine Verbesserung kann durch die Verwendung eines Content Delivery Network (CDN) erzielt werden.
Ein CDN besteht aus mehreren Servern, die auf verschiedene Kontinente verteilt sind. Die zusätzlichen Ressourcen des Frontend einer Webseite werden auf einem der Server des CDN hinterlegt und automatisiert Duplikate an die anderen Serverstandorte verteilt. Erfolgt ein Abruf der Webseite, wird das HTML-Dokument vom normalen Webserver geladen und alle weiteren Ressourcen werden über das CDN vom geografisch nächstgelegenen Serverstandort übertragen. Dadurch lässt sich die Ladezeit der Ressourcen, aufgrund der geringeren Distanz, teilweise deutlich verbessern [WH15]. Die Übertragung eines HTML-Dokumentes nimmt gemäß Steve Souders nur 10 bis 20 Prozent der Gesamtladezeit in Anspruch [Sou07]. Daher ist bei diesem eine längere Ladezeit, die durch den Abruf über den normalen Webserver bedingt ist, weniger gravierend wie bei den Ressourcen des Frontend, die über das CDN ausgeliefert werden [Sou07].
Der Einsatz eines CDN wird von Suchmaschinen für die Bewertung der Qualität einer Website als Trust-Signal gewertet [CIW15]. Google berücksichtigt dies laut Stephan Czysch als geeignete Maßnahme zur schnelleren Auslieferung der Inhalte an die Nutzer [CIW15]. Bekannte Anbieter für Content Delivery Networks sind Akamai, Amazon CloudFront und MaxCDN. Ressourcen, die von vielen Websites genutzt werden, wie Web Fonts oder die jQuery Bibliothek, lassen sich alternativ direkt über das CDN von Google einbinden. Hat ein Nutzer eine Ressource bereits durch den Abruf einer anderen Webseite geladen und in seinem Browser-Cache lokal gespeichert, kann diese Version genutzt werden [CIW15]. Das erneute Herunterladen ist somit nicht erforderlich und die Ladezeit wird verkürzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Google ein performantes CDN bereitstellt und für den Anbieter der Website keine Traffic-Kosten anfallen [WH15]. Nachteilig bei der Nutzung eines CDN zur Auslieferung statischer Ressourcen über Drittanbieter ist laut Daniel Kuhn hingegen die entstehende Abhängigkeit [KR13]. Kommt es bei den Drittanbietern zu Ausfällen oder Änderungen der URL, kann die Website unter Umständen nicht mehr richtig funktionieren, ohne dass der Anbieter dies wahrnimmt [KR13].