Schritt 4: Auslieferung der Ressourcen über mehrere Domains

In dem let­zten Schritt der Opti­mierung des Themes wur­den die Auswirkun­gen auf die Ladezeit bei der Aus­liefer­ung sta­tis­ch­er Ressourcen über mehrere Domains sowie durch ein Con­tent Deliv­ery Net­work ver­glichen.

Für den Ver­such unter der Ver­wen­dung mehrerer Domains wurde das Theme dupliziert und zwei zusät­zliche Sub­do­mains zur Aus­liefer­ung von Bildern und Skripten angelegt. Dadurch lässt sich die Anzahl der gle­ichzeit­i­gen Verbindun­gen des Browsers, wie in Kapi­tel 3.6.2 beschrieben, erhöhen. Anschließend wur­den die Pfade der exter­nen Ressourcen in den HTML-Doku­menten auf die jew­eili­gen Sub­do­mains abgeän­dert. Dieses Vorge­hen wurde auch für die Ver­suche mit den Con­tent Deliv­ery Net­works Ama­zon Cloud­Front und Max­CDN gewählt.

Die Ein­rich­tung von Ama­zon Cloud­Front war deut­lich kom­pliziert­er und mit einem höheren Aufwand ver­bun­den als bei Max­CDN. Damit Ressourcen über Cloud­Front aus­geliefert wer­den, ist es erforder­lich, diese vorher dort hochzu­laden. Während bei Max­CDN die Angabe des Verze­ich­niss­es der Ressourcen auf dem nor­malen Web­serv­er aus­re­icht, um diese automa­tisiert in das CDN zu übernehmen. Die Ver­wen­dung von Kon­fig­u­ra­tio­nen durch HTAC­CESS-Dateien war bei bei­den Anbi­etern nicht möglich, daher mussten die Angaben zum Caching entsprechend kon­fig­uri­ert wer­den. Ein weit­er­er Nachteil bei Cloud­Front war der Umstand, dass eine Kom­prim­ierung der Ressourcen vor dem Hochladen mit­tels GZIP per Hand vorgenom­men wer­den musste.

Starke Schwankun­gen in der Time To First Byte bei Cloud­Front führten dazu, dass keine ver­gle­ich­baren Messergeb­nisse mit Web­Pagetest erzielt wer­den kon­nten. Der nach­fol­gende Ver­gle­ich bei dem Abruf der Start­seite, über einen Desk­top-Rech­n­er mit kabel­ge­bun­den­er Daten­verbindung und über ein Mobil­funknetz, bezieht sich daher nur auf die Aus­liefer­ung der Ressourcen über Sub­do­mains und den Anbi­eter Max­CDN.

Tabelle 4.5: Abruf der Start­seite über ein festes und mobiles Daten­netz

Bedin­gun­gen Visu­al­ly Com­plete Doc­u­ment Com­plete SpeedIn­dex
Cable – ohne CDN 1,0 Sekun­den 2,2 Sekun­den 453
Cable – mehrere Domains 1,1 Sekun­den 2,3 Sekun­den 609
Cable – mit CDN (Max­CDN) 1,2 Sekun­den 1,5 Sekun­den 681
3G – ohne CDN 3,2 Sekun­den 4,9 Sekun­den 1593
3G – mehrere Domains 2,7 Sekun­den 4,5 Sekun­den 1567
3G – mit CDN (Max­CDN) 4,3 Sekun­den 4,6 Sekun­den 2850

Um eine Verbesserung durch mehrere gle­ichzeit­ige Verbindun­gen zu evaluieren, wurde eine Unter­seite mit ins­ge­samt sechs Bildern angelegt und erneut ein Test der Ladezeit mit­tels Web­Pagetest für die Aus­liefer­ung der Ressourcen über ein CDN vorgenom­men.

Tabelle 4.6: Abruf ein­er Unter­seite mit 6 Bildern über ein festes und mobiles Daten­netz

Bedin­gun­gen Visu­al­ly Com­plete Doc­u­ment Com­plete SpeedIn­dex
Cable – ohne CDN 1,0 Sekun­den 0,8 Sekun­den 490
Cable – mit CDN (Max­CDN) 1,0 Sekun­den 0,9 Sekun­den 490
3G – ohne CDN 3,3 Sekun­den 4,6 Sekun­den 2215
3G – mit CDN (Max­CDN) 3,8 Sekun­den 6,0 Sekun­den 2472

Anhand der Ergeb­nisse in den Tabellen 4.5 und 4.6 lässt sich somit fes­thal­ten, dass die Aus­liefer­ung der Ressourcen bei ein­er ein­fachen, sta­tis­chen Web­seite durch ein CDN zu kein­er Verbesserung der Gesamt­ladezeit oder des Ren­der­ings im Brows­er führt. Das Ren­der­ing der Above the Fold Inhalte auf mobilen Endgeräten wurde durch das CDN neg­a­tiv bee­in­flusst und führte zu ein­er schlechteren Bew­er­tung durch den Speed Index. Bei den anschließend durchge­führten Bew­er­tun­gen mit­tels Google Page­Speed Insights, Web­Pagetest und YSLOW wurde die Nutzung mehrerer Sub­do­mains, im Gegen­satz zu der Ver­wen­dung eines CDN, nicht als pos­i­tives Bew­er­tungskri­teri­um ange­se­hen.

Im weit­eren Ver­lauf des prak­tis­chen Teils dieser Arbeit wer­den in Kapi­tel 4.4 die Auswirkun­gen eines CDN in Verbindung mit dem Con­tent-Man­age­ment-Sys­tem Con­tao evaluiert.