Bei der Entwicklung von Websites stellen Frameworks bereits fertige Lösungen für wiederkehrende Standardanforderungen bereit und ermöglichen eine Reduzierung des erforderlichen Zeitaufwandes in der Entwicklungsphase. Neben Funktionsbibliotheken wie jQuery, die nur eine Manipulation der Elemente des DOM erlauben, existieren vollständige Frontend-Frameworks. Mit diesen wird die Erstellung eines Webdesigns, durch die Bereitstellung vorgefertigter Komponenten und Gestaltungsraster, innerhalb kürzester Zeit möglich. Nachteilig wirkt sich dies auf die Dateigröße des Quellcodes und die Performance aus, da oft nur ein geringer Anteil der übertragenen Definitionen und Funktionen zur Darstellung der Website effektiv genutzt wird [Hog15].
Tom Barker untersucht in seinem Buch „High Performance Responsive Design“ die Auswirkungen von vier unterschiedlichen Frontend-Frameworks auf die Ladezeit. Dabei vergleicht er die modular aufgebauten Frameworks Bootstrap, Foundation und Semantic UI mit dem CSS-Framework Skeleton CSS in Anbetracht auf das entstehende Datenvolumen und die zu erwartende Performance. Tom Barker kommt zu dem Ergebnis, dass sich die Verwendung der Frameworks Bootstrap, Foundation und Semantic UI negativ auf die Performance der Webseiten auswirkt und das Datenvolumen durch das Laden nicht genutzter Komponenten und Funktionen erhöht wird. Semantic UI ist das vom Datenvolumen her umfassendste Framework und bringt eine Steigerung von 448 Kilobyte mit sich. Bootstrap erhöht das zu übertragende Datenvolumen einer Webseite um 220,6 Kilobyte und Foundation um 337,1 Kilobyte. Jedoch laden diese beiden Frameworks für alle Webseiten und Endgeräte die gleichen JavaScript-Bibliotheken und Stylesheets. Skeleton CSS hingegen besteht ausschließlich aus Stylesheets und erhöht das Datenvolumen um 13,2 Kilobyte (siehe Abbildung 3.13) [Bar14].
Die Versuche von Tom Barker haben gezeigt, dass Frameworks durch eine zu geringe Modularität und die fehlende Berücksichtigung der Auslieferung spezifischer Inhalte für mobile Endgeräte aus Sicht der Performanceoptimierung nicht zu empfehlen sind.